Vermutlich wurde das Schloss um das Jahr 1500 erbaut und diente als Herrensitz der Hofmark Egmating. Diese war im Besitz der Bürger- und Kaufmannsfamilie Schrenk.
In dem Kupferstich (siehe Bild) von 1751 ist auch das Wappen der Schrenks zu sehen. Diese stammen ursprünglich aus Sachsen und waren im Besitz aller Güter in Egmating. Das Schloss wurde im Viereck gebaut und beinhaltete Wohngebäude, Stallungen, einen großen Saal, eine Kapelle, einen großen Schlosshof und große Gärten.
Um das Jahr 1700 wurde das Schlossgut vererbt. Am Anfang des !8.Jahrhunderts wurde eine Brauerei von den Erben eingerichtet und erfolgreich betrieben. Im Jahr 1842 kaufte Leopoldine Erzherzogin von Österreich (verheiratete mit Graf Arco), die ihrem Sohn bereits Schloss Zinneberg mit all seinen Gütern gekauft hat, auch das Schlossgut Egmating mit all seinen Gütern incl. der Brauerei als „Spekulationsobjekt“.
Im Jahr 1868 erwarb Friedrich Wilhelm Scanzoni (Uni Professor aus Würzburg) den gesamten Besitz mit Schloss Egmating und seiner Brauerei sowie Schloss Zinneberg mit den dazugehörigen Gütern Niederseeon, Oberseeon und Altenburg. Baron von Büssing-Orville, ein Spekulant aus Offenbach, erwarb im Jahr 1898 den gesamten Besitz von Albert von Scanzoni, Sohn von F.W. Scanzoni, der wegen Erbproblemen verkaufen musste.
Im Jahr 1927 kauft die Paulaner Brauerei das Schlossgut Egmating(Grund Wald usw.), mit seiner eigenen Brauerei, für angebliche 1 Mio.Mark. Sie wird damit auch Besitzer von acht Wirtshäusern (Glonn, Berganger, Moosach, Bruck, Schönau, Kastenseeon, Siegertsbrunn und Perlach). Die Konzession für das Bräustüberl in Egmating (seit dem Jahr 1877) wurde verlängert. Die Egmatinger Brauerei wird im Jahr 1927 von Paulaner stillgelegt und bis 1964 als Mälzerei betrieben (siehe Bildaufnahme von 1956). Einige Egmatinger fanden hier auch weiterhin eine Beschäftigung.
Ab den 1970er Jahren wurden die Gebäude bis zu deren Sanierung bzw. bis zum Teilabriss als Lagerhalle an MBB verpachtet. Wegen der vielen Um- und Anbauten u. a. auch begründet durch einen großen Brand im Jahr 1911 sowie entsprechend den verschiedenen Bedürfnissen, hat das Schloss seine „Denkmalwürdigkeit“ verloren.
Ende der 1990er Jahre wurde der Südteil des Schlosses. mit Wohnungen und dem legendären Bräustüberl (Wirtsleute ab 1950: Ott H., Weiler, Söllner, Scherer, Kirschbauer A.) komplett saniert. Im Februar 2000 begannen die Abrissarbeiten für den Nordteil des Schlosses mit dem so historischen „Brauereisaal“, der vielen Egmatingern noch in sehr guter Erinnerung ist.
Hier entstand ein neuer Wohntrakt mit Eigentumswohnungen.
Textquellen: u.a. öffentlich Publikationen